LIN
Umbau und Erweiterung in Köln
Status
Realisiert
Fertigstellung
2024
Bauherr*in
privat
Ort
Köln-Lindenthal, Nordrhein-Westfalen
Architekturfotografie
Marie Kreibich
Realisiert
Fertigstellung
2024
Bauherr*in
privat
Ort
Köln-Lindenthal, Nordrhein-Westfalen
Architekturfotografie
Marie Kreibich

„Das Haus soll zu uns passen und Spaß machen“, so die Bauherren.
Eine Doppelhaushälfte aus den 1930er Jahren sollte für eine sechsköpfige Familie nachhaltig transformiert werden. Ziel war eine offene, kommunikative Wohnatmosphäre mit fließenden Übergängen und vertikalen Blickbeziehungen. Großzügige Lufträume sollten bewusst als gestalterisches Element genutzt werden, um räumliche Qualität über reine Flächeneffizienz zu stellen. Zentral war der Wunsch eines respektvollen Umgangs mit dem Bestand. Spuren der Transformation sollten sichtbar bleiben und die Geschichte des Hauses erzählen. Der Umbau der Doppelhaushälfte bringt die überformte Kubatur der 70er in eine klare Form. Ein neues Volumen ordnet die nördliche Fassade und stärkt die Einbindung in die Umgebung. Der Bestand bleibt erlebbar – verschiedene Putzstrukturen machen die baulichen Veränderungen jeder Epoche sichtbar und erzählen die Geschichte des Hauses.






Nachhaltige, gesunde Materialien – insbesondere Lehm – hatten höchste Priorität. Das Gebäude sollte so geplant werden, dass es keinen Müll in Zukunft erzeugt, sondern durch langlebige, rückbaubare Materialien auch künftigen Veränderungen standhält. Diese Bauaufgabe verlangte Experimentierfreude und ein Umdenken in Materialwahl und Bauweise – ein Ansatz, den die Bauherr*innen mit Überzeugung mittrugen und der nachhaltiges Bauen im Bestand neu denkt. Das energetische Konzept maximiert die Unabhängigkeit von fossilen Energien. Zwei Wärmepumpen beheizen das Haus, eine PV-Anlage mit über 30 Modulen liefert Strom, und eine Solarthermieanlage versorgt das reaktivierte Schwimmbad mit Warmwasser. Die in Lehm eingebettete Deckenheizung kühlt zusätzlich in den immer heißer werdenden Sommern, ein holzbefeuerter Kamin ist in aktivierte Flächen integriert. Das Erdgeschoss erhielt einen 8 cm starken Stampflehmboden – in dieser Größe einzigartig in NRW und Umgebung. Wände und Decken sind mit Lehm verputzt, was das Raumklima reguliert.
In den oberen Geschossen wurden raumlange Holzdielen verlegt, in den Nebenräumen natürlicher Linoleum. Neue Holzfenster, eine optimierte Dachkonstruktion und eine hochgedämmte Außenhülle ermöglichen den KfW-85-Standard. Trockenbau aus Gipskarton wich Lehmbauplatten, notwendiger Beton wurde durch umweltfreundlichen Öko-Beton ersetzt.
















Leistungen
Grundlagenermittlung, Vorentwurfs-, Entwurfs-, Genehmigungs- und Ausführungsplanung, Ausschreibung, Bauleitung
Grundlagenermittlung, Vorentwurfs-, Entwurfs-, Genehmigungs- und Ausführungsplanung, Ausschreibung, Bauleitung
Publikationen
CUBE Magazin - Metamorphose Lehm - 02 | 2025 - S 20
Vola - Reimagining Heritage with a Future-Proof Vision
CUBE Magazin - Metamorphose Lehm - 02 | 2025 - S 20
Vola - Reimagining Heritage with a Future-Proof Vision